Die Komplexität des Apache HTTP Servers
Der Apache HTTP Server funktioniert durch eine hochgradig modulare Architektur, bei der Hunderte kleiner Module zusammenarbeiten, um HTTP-Anfragen zu bearbeiten. Diese Module teilen sich eine request_rec-Struktur zur Synchronisierung, Kommunikation und zum Datenaustausch. Während dieses Design Effizienz und Skalierbarkeit ermöglicht, führt es auch zu erheblicher Komplexität, insbesondere wenn es auf eine große Anzahl von Modulen skaliert wird. Diese Komplexität kann Sicherheitslücken schaffen, die das System für verschiedene Formen der Ausbeutung anfällig machen.
Wichtige Erkenntnisse: Neun neue Schwachstellen
Die Forschung identifizierte neun zuvor nicht offengelegte Schwachstellen im Apache HTTP Server, die jeweils eine einzigartige Bedrohung darstellen:
1. CVE-2024-38472: Eine Server-Side Request Forgery (SSRF) Schwachstelle im Apache HTTP Server auf Windows. Dieser Fehler ermöglicht es Angreifern, interne Serveranfragen zu manipulieren, was möglicherweise zu unautorisiertem Zugriff auf interne Dienste führt.
2. CVE-2024-39573: Proxy-Codierungsprobleme, die es Angreifern ermöglichen könnten, Sicherheitsmechanismen zu umgehen und unautorisierten Zugriff zu erlangen.
3. CVE-2024-38477: Eine Schwachstelle im mod_proxy-Modul, bei der eine speziell gestaltete Anfrage einen Absturz verursachen kann, was zu einem Denial of Service (DoS) führt.
4. CVE-2024-38476: Ausnutzung bösartiger Backend-Anwendungsausgaben über interne Umleitungen, was das System gefährden könnte.
5. CVE-2024-38475: Eine Schwäche in mod_rewrite, die ausgenutzt werden kann, wenn das erste Segment der Substitution mit dem Dateisystempfad übereinstimmt.
6. CVE-2024-38474: Probleme bei der Handhabung von kodierten Fragezeichen in Rückverweisen, die ausgenutzt werden könnten, um Sicherheitskontrollen zu umgehen.
7. CVE-2024-38473: Ein weiteres Proxy-Codierungsproblem, das zu Sicherheitslücken führen könnte.
8. CVE-2023-38709: HTTP-Response-Splitting-Schwachstelle, die es Angreifern ermöglicht, die Serverantworten zu manipulieren.
9. CVE-2024-??????: Eine noch nicht gepatchte Schwachstelle, die weiterhin eine erhebliche Bedrohung darstellt.
Verwechslungsangriffe: Eine neue Klasse von Bedrohungen
Die Forschung stellte auch eine neue Klasse von Schwachstellen vor, die als Verwechslungsangriffe bezeichnet werden. Diese Angriffe nutzen Inkonsistenzen aus, wie verschiedene Module innerhalb des Apache HTTP Servers dieselben Felder interpretieren, was zu Sicherheitsrisiken wie der Umgehung von Zugangskontrollen und der willkürlichen Ausführung von Code führen kann.
1. Dateinamenverwechslung: Dieser Angriff tritt auf, wenn verschiedene Module das r->filename-Feld unterschiedlich interpretieren – einige behandeln es als URL, während andere es als Dateisystempfad sehen. Dies kann zu Pfadkürzungen, ACL-Umgehungen und der Ausführung unautorisierter Skripte führen.
2. DocumentRoot-Verwechslung: Dieser Angriff nutzt die Verwirrung zwischen Pfaden mit und ohne das DocumentRoot-Präfix aus, was möglicherweise zu unbeabsichtigtem Dateizugriff und Sicherheitsverletzungen wie XSS, LFI, SSRF oder sogar RCE führen kann.
3. Handler-Verwechslung: Diese Schwachstelle entsteht durch die austauschbare Verwendung der AddType- und AddHandler-Direktiven, was zu potenziellen Überschreibungen oder Missbrauch von Handlern führt, wodurch Probleme wie SSRF, RCE oder der Zugriff auf lokale Unix-Domänensockets entstehen können.
Minderungsmaßnahmen und Empfehlungen
Angesichts der Schwere dieser Schwachstellen wird den Organisationen, die den Apache HTTP Server verwenden, dringend empfohlen, ihre Server auf die neueste Version (2.4.60) zu aktualisieren und ihre Konfigurationen sorgfältig zu überprüfen, um diese Risiken zu mindern. Die Forschung betont die Bedeutung des Verständnisses der internen Mechanismen und des architektonischen Designs kritischer Software wie dem Apache HTTP Server. Durch die Aufdeckung dieser Schwachstellen zielt die Forschung darauf ab, Organisationen zu helfen, ihre Abwehrmaßnahmen gegen potenzielle Ausnutzungen zu verstärken und die allgemeine Cybersicherheitsresilienz zu verbessern.
Source: Cyber Security News
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